Sommerwanderung „Landschaft, Steine und Wasser erzählen Geschichte und Geschichten“ am 17. Juli 2022
Die Sommerwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn, an der dreizehn zumeist auswärtige Personen teilnahmen, fand bei hochsommerlichen Temperaturen statt. Gut, dass der Großteil der Wanderung durch den Schatten spendenden Wald ging. Nach der Begrüßung durch den Wanderführer Alfred Franz und die Vereinsvorsitzende Margit Schulz begab sich die Gruppe entlang des Brunnenbaches in das untere Brunnenbachtal. Auf natürliche und durch Menschenhand gemachte Oberflächenformen wurde aufmerksam gemacht und deren Bedeutung erläutert. Gerade in Zeiten der Wasserknappheit machte der Wanderführer auch auf drei Quellen aufmerksam, die seit Jahrhunderten Wasser fördern, deren Ergiebigkeit seit mehreren Jahrzehnten allerdings rückläufig ist und manche in Trockenperioden kein Wasser mehr fördern. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Junkertsborn gewidmet, in Usenborn auch Brodwiesenborn genannt, der als einzige gefasste Quelle seit vielen Jahrhunderten Menschen mit Trinkwasser versorgt hat, insbesondere die Bewohner des bereits im 16. Jahrhundert ausgegangenen Dorfes Steinbach.
Weiter führte der Weg vorbei am Schießeburgskopf und entlang einer historischen Hutweidegrenze zur ehemaligen Kaolingrube und dann zur Mündung des Brunnenbaches in die Bleiche. Mit Erstaunen konnten die Wandernden feststellen, dass der kleine Brunnenbach derzeit zwar sehr wenig, aber dennoch mehr Wasser führt als die Bleiche, die gerade ein größeres Waldgebiet mit mehreren Quellmulden durchflossen hat. Ein deutliches und dramatisches Zeichen, dass die fehlenden Niederschläge und die viel zu hohe Grundwasserentnahme im Vogelsberg selbst größere Bäche nahezu austrocknen lässt.
Bald war nun das Hauptziel der Wanderung erreicht, die Schauwand im Bergheimer Steinbruch, welche die Gruppe mit Erlaubnis des Steinbruchbetreibers besuchen durfte. Hier erläuterte Alfred Franz anhand der sichtbaren Gesteinsformationen und großformatigen Abbildungen die vulkanische Entstehungsgeschichte dieses Raumes.
Durch Bergheim führte nun der Weg auf die Westseite des Brunnenbachtales zu historischen Grenzen, die vor Jahrhunderten einstige Grafschaften trennten. Mit etwas Verspätung, aber mehr Wissen über die Geschichte des südwestlichen Vogelsberges, erzählt durch Landschaftsformen, Gesteine und Wasser, erreichte die Wandergruppe am frühen Nachmittag wieder die Dorfmitte am alten Dorfbrunnen.
Wanderung zu Orten mit großem Konfliktpotential
Sommerwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn
Die Entscheidung, am 20. Juni die obligatorische Sommerwanderung durchzuführen,
fiel sehr kurzfristig, weil Corona langfristige Vorplanungen stark einschränkt. Trotz
kurzfristiger Terminplanung und der heißen Temperaturen hatten sich um 9:30 Uhr
am Dorfbrunnen 26 Personen eingefunden, um den Wanderführer Alfred Franz zu
begleiten. Dieser hatte sich vorgenommen, den Waldbereich zwischen Usenborn,
Hirzenhain und Lißberg zu begehen und diesen noch einmal zu genießen, denn in
absehbarer Zeit könnte dieser schöne und intakte Wald schon in großen Teilen nicht
mehr vorhanden sein, weil er gerodet werden soll, um dort Windkraftanlagen zu
errichten. Bisher konnte die Zerstörung von Wald für den Bau von Windkraftanlagen
im Bereich der Stadt Ortenberg verhindert werden, die neu formierte Fraktion der
Grünen in Ortenberg möchte aber – entgegen all ihren Bekundungen in der Presse
zum Erhalt von „Klimawald“ (KA-Artikel vom 28.05.2021) – lieber intakte
Waldbereiche für den Bau von Windkraftanlagen opfern.
Alfred Franz vertritt die Meinung, dass die Bevölkerung viel zu oft außen vor
gelassen wird, wenn es um Planungen und massive Eingriffe in die Natur und
Landschaft gehe. Deshalb sei es ihm auch so wichtig, betroffene Bereiche zu
begehen und unmittelbar zu erfahren, um welche Gebiete es geht und welche
Dimensionen die jeweiligen Planungsprojekte haben. Die Wandergruppe war
weitgehend schockiert über die riesigen Ausmaße der vorgesehenen Eingriffe
in die Landschaft.
Bevor die Gruppe das Vorranggebiet für Windkraftanlagen erwanderte, wurden die
erstaunten Wanderer um eine ca. 12,5 ha große landwirtschaftliche Nutzfläche
geführt, die oberhalb des kleinen Dorfes Usenborn auf dem Höhenrücken zwischen
Brunnenbach und Nidder, also unweit der vorgesehenen Fläche für
Windkraftanlagen liegt. Diese riesige Fläche in bester Lage, mit schönen Fernblicken
und sehr intensiv als Naherholungsbereich für Einheimische und Ortsfremde genutzt,
möchte ABO WIND SOLAR und die Grundstückseigentümer für eine
überdimensionierte Freiflächen-Photovoltaikanlage nutzen. Gespräche mit dem
Ortsbeirat und den Grundstückseignern werden schon seit vielen Monaten geführt.
Auf die Frage, wie intensiv die Stadt Ortenberg in all diese Vorplanungen einbezogen
ist, gab es bisher noch keine Antwort. Jedenfalls wurde hier schnell klar, dass die
betroffene Dorfbevölkerung bisher nicht informiert und weitgehend außen vor
gelassen wird. Transparentes Planungsverfahren mit Bürgerinformation und
-beteiligung, wie ABO WIND in seiner Broschüre schreibt, sieht anders aus! Der
Wanderführer hatte die Broschüre mitgebracht und so war es für alle sehr einfach
festzustellen, dass es ABO WIND nicht immer ernst nimmt mit einer
wahrheitsgemäßen Darstellung der Sachverhalte.
Franz erläuterte den Anwesenden, dass ABO WIND SOLAR neben dieser
gigantischen Fläche noch eine weitere Fläche für ein Freiflächen-Photovoltaikfeld mit
einer Größe von 12,4 ha in Augenschein genommen hat, auf dem Bergrücken
gegenüber in Richtung Rauher Berg gelegen. Die vorgesehenen Eingriffe in die
Landschaft mit einer gänzlichen Zerstörung des derzeitigen Landschaftsbildes sind
völlig überdimensioniert und haben die Wandergruppe sehr schockiert.
Weshalb auch die Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn als diejenige örtliche
Instanz, die sich seit vielen Jahrzehnten intensiv um den Naturschutz und den Erhalt
der Landschaft kümmert, ebenfalls bisher von allen Gesprächen ausgeschlossen
wurde und von dem Projekt nur durch Zufall erfahren hat, bleibt auch zu klären.
Bisher werden viele landwirtschaftliche Nutzflächen bei Usenborn bereits für die
Belieferung der Biogasanlage in Altenstadt genutzt, vor allem durch Anbau von Mais.
Die Lieferverträge sind weiterhin gültig. Sollte also auch nur eine der gigantischen
Freiflächen-Photovoltaikanlagen realisiert werden, wären nur noch wenige Flächen
für die Produktion von Lebensmitteln verfügbar. Eine junge Familie in Usenborn baut
sich gerade ihre Existenz auf, um Nahrungsmittel vor Ort zu erzeugen und diese
auch örtlich und regional zu vermarkten. Solche Projekte von Großkonzernen unter
Mithilfe von Grundstückseigentümern können schnell auch die Existenz kleiner
Familienbetriebe zerstören, die wir uns doch alle so sehr wünschen und die auch von
der Politik immer so positiv und fördernswert dargestellt werden. Jetzt wird sich
schnell zeigen, wie ernst es Politik meint mit der Förderung regionaler Erzeugung
und Vermarktung. In Usenborn gibt es Bestrebungen, sich in das Gesamtprojekt der
Landesgartenschau einzubringen, vor allem wegen des schönen und intakten
Landschaftsbildes.
Der Wander-Tourismus soll in Ortenberg gefördert werden. Neben dem Drei-Täler-
Wanderweg sollen weitere Wanderwege geplant und ausgestattet werden. Bei
solchen landschaftszerstörenden Gigantomanie-Projekten kann man das allerdings
schnell wieder vergessen, - so die einhellige Meinung in der Wandergruppe.
Ausführliche und intensive Diskussionen zu den beabsichtigten Projekten wurden
während der gesamten Wanderung geführt. Es wurde aber auch die Befürchtung
geäußert, dass diese Projekte das Potential haben, die über Jahrzehnte
andauernde und für Usenborn so wichtige Dorfgemeinschaft zu zerstören.
Eines der Fotos (A. Franz) zeigt die mit Hecken durchzogene Landschaft.
Wenn es nach ABO WIND und den Grundstückseigentümern geht, soll die gesamte hier sichtbare Fläche bis in den Hintergrund mit Photovoltaikmodulen zugestellt werden. Dies wären allerdings nur etwa zwei Drittel der hier ausgewiesenen Fläche. Mit Fernsicht und Naherholung wäre es dann vorbei.
Die Sommerwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn e. V. unter der Leitung von Alfred Franz, die auch im Angebot des Geo- und Naturparks Vogelsberg unter dem Thema „Historische Grenzen, Hohlwege und verlassene Dörfer erzählen Geschichten“ zu finden ist, führte in die acht interessierten Teilnehmer in den westlichen Teil der Gemarkung Usenborn. Natur und Geschichte standen im Mittelpunkt dieser etwa viereinhalbstündigen und 8,5 Kilometer langen Wanderung, die um 9 Uhr an der ehemaligen Milchsammelstelle / am Dorfbrunnen in der Brunnenstraße (Abzweig der Straße „Am Stockberg“) begann und am „Vogelnest“, dem Vereinsheim der NABU-Gruppe Usenborn am Ortsausgang nach Hirzenhain, endete, wo man sich nach der Wanderung mit Getränken und einem Imbiss wieder stärken und noch etwas in der Natur verweilen konnte. Gewandert wurde auf Feld- und Waldwegen.
Der Geo- und Naturparkführer Alfred Franz, auch im Vorstand der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn tätig, zeigte und erläuterte den Wanderern Landschaftsveränderungen sowie Geländespuren und Kleindenkmäler aus vergangenen Jahrhunderten in den Wäldern um Usenborn. Man konnte also wieder viel über die Geschichte der Region des südlichen Vogelsberges erfahren.
Die Sommerwanderung der NABU-Gruppe Usenborn unter der Leitung von Alfred Franz,
die auch im Angebot des Geo- und Naturparks Vogelsberg unter dem Thema „Historische Grenzen und Hohlwege erzählen Geschichten“ zu finden ist, führte in den westlichen Teil der Gemarkung Usenborn im Bereich der Gemarkungsgrenzen zu Bergheim und Lißberg. Natur und Geschichte standen im Mittelpunkt dieser etwa dreieinhalbstündigen und ca. 6,75 Kilometer langen Wanderung. Am Treffpunkt am Dorfbrunnen konnte Alfred Franz 32 Teilnehmer, darunter 10 Kinder und Jugendliche begrüßen. Gewandert wird auf Feld- und Waldwegen. Der Geo- und Naturparkführer Alfred Franz, auch im Vorstand der NABU-Gruppe Usenborn tätig, zeigte den Wanderern Landschaftsveränderungen sowie Geländespuren und Kleindenkmäler aus vergangenen Jahrhunderten in den Wäldern um Usenborn und erläuterte diese. Man konnte also wieder viel über die Geschichte der Region des südlichen Vogelsberges erfahren. Die Wanderung endete am „Vogelnest“, dem Vereinsheim der NABU-Gruppe Usenborn am Ortsausgang nach Hirzenhain, wo man sich nach der Wanderung mit Getränken und gegrillten Würstchen wieder stärken und noch etwas in der Natur verweilen konnte.
Die Wanderroute kann auf folgender Webseite eingesehen werden:
http://www.gmap-pedometer.com/?r=7234677
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Sommerwanderung als Biotopwanderung mit Alfred Leiß und Karl-Friedrich Michl
Die NABU Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn e. V. betreut zur Zeit 11 Grundstücke in der Gemarkung Usenborn mit einer Fläche von ca. 8 ha, davon 2,6 ha als Eigentum, den Rest mit einem Pacht- bzw. Gestattungsvertrag der Stadt Ortenberg. Das bedeutet besonders auf der Streuobstfläche im Buchwald und auch auf den anderen Grundstücken alljährlich umfangreiche Pflegearbeiten, denn nicht alle Flächen werden im Auftrag der Gruppe von Landwirten bewirtschaftet und gepflegt. Auf vier Grundstücken wurden Stillgewässer angelegt. Auch hier ist im Laufe der Jahre eine artenreiche Fauna und Flora entstanden. Stockenten, Teichhühner und Eisvogel wurden als Brutvögel festgestellt, Graureiher, Schwarzstorch und Wasserfledermaus besuchen die Teiche als Nahrungsgäste. Zahlreichen Amphibien und Libellen dienen sie als Lebensraum.
Die NABU Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn e. V. hatte eingeladen, die Biotope bei der diesjährigen Sommerwanderung kennen zu lernen und 11 Interessierte waren gekommen.
Am letzten Sonntag im Juni fand eine Wanderung zu den Schutzgebieten und Grundstücken der NABU Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn e. V. mit Alfred Leiß und Karl-Friedrich Michl statt.
Los ging es um 9 Uhr an der Milchsammelstelle. Die Strecke belief sich auf ca. 6 km und dauerte etwa 4 Stunden. Alfred Leiß erklärte die Flora am Wegesrand und an den Teichen, Karl-Friedrich Michl zeigte die geologischen Gegebenheiten zwischen Wetterau und Vogelsberg anhand einer topographischen Karte auf, Manfred Reitz wartete mit statistischen Informationen über die Grundstücke auf. Zwischendurch gab es eine kleine Kaffeepause, den Picknickkorb mit Kaffee und Kuchen hatte Judith Eschenbrenner an den verabredeten Ort gebracht. Am Vereinsheim „Vogelnest“ erwarteten Rainer Dietz und Hans-Werner Groth die Wanderer mit Grillwürstchen, wo in gemütlicher Runde noch weiter gefachsimpelt wurde. Weitere Informationen über die Grundstücke befinden sich hier